Fisch, Fleisch, Brot, Reis und Honig, doch was für wen?

Eine wesentliche Änderungen in der Nahrungsversorgung von Siedler II zu Siedler III ist, dass die Minenarbeiter in Siedler 3 wählerisch darin sind, welche Nahrung ihnen vorgesetzt wird. Wirklich effizient arbeiten sie nur wenn sie ihre Lieblingsmahlzeit erhalten – dann sind sie aber kaum zu bremsen. Ansonsten sind sie nur ein Bruchteil so effektiv bzw. benötigen für die selbe Fördermenge das fünffache an Nahrung. Gerade bei kostenintensiven Nahrungsmitteln wie Brot oder Fleisch überlegt man sich deshalb besser zweimal ob man verschwenderisch dem Minenarbeiter das falsche Essen serviert.

Die Bedürfnisse und Ergebnisse der Nahrungsversorgung in Siedler III:

REAZBFABAF
KohleKohlemineBrotBrotBrotBrot0,610:132:1
EisenerzEisenmineFleischFleischFleischFleisch0,610:132:1
GolderzGoldmineFischFischFischFisch0,610:132:1
SchwefelSchwefelmineReisHonig0,610:132:1
EdelsteineEdelsteinmineFischFisch0,610:132:1

Eisenmine AmazonenLegende:
R,E,A,Z: Die einzelnen Siedler 3 Völker, R = Römer, E = Ägypter, A = Asiaten, Z = Amazonen
B: Bedarf an Lieblingsnahrung pro Minute, damit die Mine optimal fördert
F: Förderungsleistung unter Idealbedingung, Einheiten Rohstoff pro Nahrung
AB: Alternativer Nahrungsbedarf pro Minute für optimale Rohstoff Förderung (vgl. mit B)
AF: Alternative Forderungsleistung, Einheiten Rohstoff pro Nahrung (vgl. mit A)

 Was die Minen angeht, so unterscheiden sich die vier Völker in Siedler 3 überhaupt nicht. Sie gehen alle gleich oft für die gleiche Nahrung in den Berg und fördern alle in der gleichen Geschwindigkeit. 

Wenn der Minenarbeiter seine Lieblingsmahlzeit bekommt, geht er pro Einheit Nahrung ganze zehn mal in den Berg um idealerweise, abhängig von der Erfolgsquote des Bergwerks, 10 Einheiten des entsprechenden Rohstoffs zu fördern. Damit benötigt er bei idealer Nahrungsversorgung 0,6 Einheiten Nahrung pro Minute. Da eine Bäckerei bei idealen Bedingungen einen Ausstoß von 1,2 Einheiten pro Minute hat, kann man also mit einer Bäckerei 2 Kohleminen mit Brot versorgen. Da die Windmühle aber auch Korn für direkt 3 Bäckereien macht, kann man auch was Kohle angeht in die Vollen gehen. Eine in sich abgeschlossene Produktionsstraße bis zur Kohle sieht dann so aus:

  • 3x Getreidefarm
  • 1x Windmühle
  • 1x Wasserwerk
  • 3x Bäckerei
  • 6x Kohlemine

Das entspricht dann bei besten Bedingungen 24 Einheiten Kohle pro Minute.

Eisen wird grundsätzlich nicht so viel benötigt wie Kohle, weshalb die Nahrungsversorgung von Fleisch für die Eisenmine auch nicht ganz so umfangreich ausfallen muss, denn bei einer Produktionsstraße wie oben aufgeführt bleibt es sicher nicht. Bei der Fleischproduktion allerdings schon eher. Auch hier benötigt die Eisenmine für eine durchgehende Produktion 0,6 Einheiten Fleisch pro Minute und geht dafür 10mal in den Berg. Der Metzger kommt auf vier Einheiten Fleisch pro Minute – kann also sechs Eisenminen versorgen, wenn er selbst mit drei Schweinefarmen ausreichend mit Schwein versorgt wird. Die Rechnung ist praktisch gleich:

  • 3x Getreidefarm
  • 3x Schweinefarm
  • 1x Wasserwerk
  • 1x Fleischer
  • 6x Eisenmine
 Mit dem Wunder Fisch zu Fleisch hat der Ägypter eine mächtige Waffe um nur eine rudimentäre Fleischproduktion zu betreiben, oder ganz auf sie zu verzichten. Das ist aber auch immer vom Gegner abhängig! 

Die alternative Nahrungsversorgung in Siedler 3

Es ist durchaus möglich, und manchmal sogar nötig oder strategisch sinnvoll, den Minenarbeitern in ihren Bergwerken andere Nahrungsmittel zukommen zu lassen. Vor allem wenn man mit einem Rush den Gegner schnell schachmatt setzen möchte ist Fisch nahezu unerlässlich, da die Getreidefarmen eine viel zu hohe Anlaufzeit haben bevor sie das erste Getreide produziert haben. Um den Minen auch alternative Nahrung zu liefern muss man zunächst die Warenverteilung im Menü entsprechend anpassen um z.B. Fisch zur Kohlemine liefern zu lassen. Allerdings sind die Minenarbeiter dann nicht mehr gewillt so effektiv zu arbeiten wie unter idealer Nahrungsversorgung. Um genau zu sein arbeiten sie nur noch ein Fünftel so oft wenn sie eine andere als ihre ideale Nahrung bekommen. Daraus ergeben sich folgende Schlüsse:

  • Er verbraucht eine Einheit Nahrung alle 20 Sekunden. Ist der Weg der alternativen Nahrung zum Bergwerk länger als 20 Sekunden, entstehen Versorgungslücken, die in Produktionslücken enden. Deshalb ist es sinnvoll dann in der Nähe des Berges ein Lager für die alternativen Nahrungsmittel zu errichten.
  • Hat ein Bergwerk keine 100% Erfolg erhöht sich, je geringer die Erfolgsqute ist, der Anteil an Nahrung der ohne Gegenwert an Rohstoff verpufft. Gerade bei einer Minenversorgung mit alternativer Nahrung sollten die Bergwerke deshalb eine hohe Erfolgsquote haben.
  • Schafft man es fünfmal mehr alternative Nahrung zeitnah zum Bergwerk zu bringen kann man die Lieblingsnahrung komplett absetzen ohne Leistungseinbußen zu erfahren.
 Aufgrund der miserablen Förderquote bei alternativen Nahrungsmitteln empfiehlt es sich nur günstige Nahrungsmittel so zu verteilen. In Frage kommt hierbei eigentlich nur Fisch oder Honig bei den Amazonen. Bei allen anderen Varianten, also z.B. Fleisch in die Kohlemine, zahlt man kräftig drauf. 

Die Siedler 3 Fisch-Versorgung

FischerhütteGerade Fisch, da er einfach und günstig produzierbar ist und auf vielen Karten in fast unerschöpflichen Mengen vorhanden, ist das alternative Nahrungsmittel in Siedler 3 überhaupt, und hat einem in so manchem Rush schon den Sieg geschenkt, oder eben einen Angriff erfolgreich abgewehrt. Gemäß der Tatsache dass ein Fischer bei idealen Bedingungen 4 Einheiten Fisch pro Minute aus dem Meer zieht, kann ein Fischer die Produktionskette der Lieblingsnahrung eines Minenarbeiters zeitweise ersetzen. Jedoch ist der Fischer von vielen äußeren Bedingungen abhängig.

Logischerweise liegt sein Arbeitsgebiet am Meer, denn Seen im eigentlichen Sinne gibt es bei Siedler 3 ja genauso wenig wie den Bootsbauer. Meer ist aber in der Regel auch weg vom Berg. In der Praxis ist es häufig der Fall dass die Mine, die Fisch als nicht favorisierte Nahrung geliefert bekommt, diesen bereits verbraucht hat, noch bevor ein Träger den langen Weg von der Fischerhütte bis zur Mine bewältigt hat. Der Flaschenhals ist also der weiter Weg vom Fischer zur Mine bzw. die Geschwindigkeit, mit der der Minenarbeiter den Fisch verbraucht.

FischDeshalb hat es sich als sinnvoll erwiesen in direkter Nähe zum Berg ein Fischlager zu errichten. Das kann man natürlich auf mehrere Arten machen. Wichtig dafür, dass das Lager überhaupt gefüllt wird, ist natürlich ein Überangebot an Fisch. Nur dann wird der Fisch auch wirklich ins Lager transportiert und kann direkt von dort in die Mine wandern. Ansonsten, wenn nicht ausreichend Fischer zur Verfügung stehen, laufen sich die Träger weiter die Füße wund. Man kann allerdings auch in der Nähe der Fischereien einen Marktplatz errichten und mit einer Handelsroute den Fisch direkt auf den Berg liefern. Das hat den Vorteil dass der Fisch noch näher an der Mine lagert – allerdings werden die Träger den Fisch auch wieder zurück zum Marktplatz tragen, wodurch ein Kreislauf entsteht, der in der Summe viele Träger und Esel binden wird.

Fisch ist zudem, lassen wir den Priesterspruch „Viele Fische“ der Asiaten außen vor, trotzdem eine endliche Ressource. Man wird also über kurz oder lang nicht umhin kommen für „anständige“ Nahrung zu sorgen, sofern es ein „lang“ überhaupt noch gibt. Ein Fischer mehr als einer zu wenig, aber das ist eine Binse, lässt einen ruhiger agieren. Und für die Gold und Edelsteinproduktion sind Fische ohnehin unerlässlich!

 Was für den Fisch gilt, gilt bei den Amazonen auch für den Honig. Auch er ist einfach und günstig zu produzieren. 

Effektiver Fisch produzieren durch den Arbeitsradius

Viele Gebäude erlauben eine Veränderung des Arbeitsradius‘. Damit bestimmt man, in welchem Bereich der entsprechende Rohstoff oder das Nahrungsmittel abgebaut wird. Hat man nun für den Fischer den Arbeitsbereich weit über den Strand, wird er immer von innen nach außen fischen, und dann wieder innen anfangen. Über einen simplen Trick kann man die Fangquote erhöhen: Dafür setzt man den Arbeitsradius des Fischers so, dass nur die äußerste rote Umrandung des Arbeitsradius im Meer ist – und dieser Bereich in direkter Nähe zur Fischerhüttte. Der große Rest befindet sich auf dem Festland, sodass er gar nicht in der Lage ist in diesem Bereich zu fischen. Der Effekt ist spürbar, weil der Fischer fortan nur noch auf direktem Wege zu Meer geht – dem einzig verbliebenen Punkt an dem er fischen darf – und keine langen Wege mehr die Produktionszeiten erhöhen. Allerdings sollte man immer wieder aufmerksam kontrollieren, ob der Fischer auch noch genügend Fischgründe vorfindet. Sollte dies nicht der Fall sein, versetzt man den Arbeitsbereich ein Stück weiter.


Sonderfall Amazonen: Honig in die Berge

ImkereiImkerDie Imkerei der Amazonen ist, findet sie gute Bedingungen vor, selten effektiv in der Produktion von Honig, der primär eigentlich für die Metwinzerei gedacht ist. In Kombination mit Fisch kann man mit den Amazonen schon eine ganz ansehnliche, alternative Nahrungsmittel Versorgung aufbauen. Bei einer Produktionsrate von 4 Einheiten pro Minute an Fisch, und 3 Einheiten Honig pro Minute bei der Imkerei, können zwei Minen optimal versorgt werden. Allerdings: Honig hat eine Vorlaufzeit von 480 Sekunden. 8 Minuten auf den ersten Honig warten scheint wenig geeignet für schnelle Angriffsstrategien.

Soviel wie nötig: Nur keine Langeweile aufkommen lassen!

Sollte es passieren, dass man mit seinen Minen mehr produziert, als die weitere Schwerindustrie produzieren kann, sollten entsprechend weiter von der Schwerindustrie entfernte Minen die Arbeit einstellen. Es ist bei alternativer Nahrungsproduktion auch niemandem geholfen, wenn man zwei Minen mit 50% Erfolgsquote mit Nahrung versorgt, statt einer einzelnen Mine, besser platziert, den Vorzug gibt.

Die Erfolgsquote der Minen im Auge behalten!

Ein Brot zu produzieren ist in Siedler III schon eine teure Aufgabe. Vor allem darf der Zeitfaktor auch nicht vergessen werden. Deshalb sollte man immer wieder kontrollieren, ob die Minen auch vernünftig produzieren. Minen, die nicht mehr über eine ausreichende Förderquote verfügen (>70%) sollten abgerissen werden, wenn die Möglichkeit besteht eine Mine mit höherer Förderquote zu bauen. Damit spart man effektiv Nahrungsmittel ein bzw. erhöht die Rate von Nahrungsmittel und der Menge an Rohstoff, die dafür gefördert wird.

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