1. Wegebau
    1. Gepflasterte Strasse
    2. Wegesystem planen
  2. Fahne
    1. Warenstapel
  3. Träger
  4. Schiffe / Floss
  5. Lager

Veteranen unter den Siedler Spielern ist die Planung eines belastbaren Wegesystems längst in Fleisch und Blut übergegangen – oder sie versuchen es zumindest. Spätere Versionen ab Siedler 3 hatten keinen aktiven Wegbau mehr, die Fokussierung waren „nur noch“ Industrien zu gruppieren und ausreichend Träger zu haben. Hier fiel ein komplettes Spielelement für den Spieler selbst weg. Und – das sei am Rande erwähnt: Der Siedlerstau in Versionen ohne Wegebau macht auch dort deutlich dass eine gewissenhafte Planung gerade in florierenden Siedlungen ein wichtiger Faktor ist um nicht einen Infarkt zu erzeugen und gerade die Traditions-Editionen bieten genau diese Möglichkeit: Einfluss auf die Logistik zu nehmen. Eine nicht ganz triviale Aufgabe. So ist der Wegebau eben nicht nur einfach Mittel zum Zweck, sondern strategisches Element.

Warenstau an Fahne ist nicht einfach nur ein nett gemeinter Hinweis der Software sondern unterstreicht Handlungsbedarf. Wie bei keinen anderen Siedlern lohnt es sich durchaus sich von dem einen oder anderen Gebäude zu verabschieden (nicht direkt ein Wachgebäude, klar!) um ein besseres Wegenetz zu bekommen und Waren schneller zu transportieren.

 Im Grunde gelten die Tipps und Tricks dieser Seite hier für alle Siedler Versionen mit Wegbau, also auch für Siedler DnG, Siedler II sowie Siedler 1, da die Spielmechanik praktisch identisch ist. Aufbruch der Kulturen als zuletzt veröffentlichtes Wegbau-Siedler steht hier sicher gerne Pate. 

Der Wegebau und das Wegenetz in Siedler

Siedler WegesystemDie Karten in Siedler 2 – Aufbruch der Kulturen sind gerastert d.h es gibt in gleichen Abständen Punkte an denen eine Fahne platziert werden kann wenn der Untergrund dies hergibt. Der kleinste Abstand zwischen 2 Fahnen ist ein Wegpunkt. Damit sind 2 Fahnen in jede Richtung immer mindestens zwei Wegpunkte auseinander. Vier einander im gleichen Abstand gesetzte Fahnen ergeben immer ein Parallelogramm, in welchem durch die untere rechte Fahne ein kleines oder ein mittleres Gebäude platziert werden kann.

Am effizientesten für eine maximale Aufnahmekapazität an Waren im Wegesystem innerhalb einer größeren Produktionskette, auch wenn das vermutlich nicht so knuffig aussieht, ist es sich an genau dieses Raster zu halten und nach Möglichkeit den geringstmöglichen Abstand zwischen zwei Wegpunkten einzuhalten. Es entsteht ein Wegenetz mit zahlreichen Parallelogrammen. Damit wird erreicht dass die maximale Anzahl an Fahnen im Wegesystem gesetzt werden. Es gibt aber Einschränkungen: Große Gebäude benötigen Platz von drei statt zwei Wegpunkten, womit eine eindeutige Rasterung „alle zwei Wegpunkte eine Fahne“ einer kompletten Siedlung unmöglich wird. Der Bauernhof benötigt zudem noch Freifläche um seine Betriebsstätte herum, an der das Getreide angebaut werden kann.

 Vor allem an Lagern und dem Haupthaus sollte man für eine maximale Kapazität und Belastbarkeit in alle Richtungen nach 2 Wegpunkten eine Fahne setzen.   Hauptverkehrsadern sollten immer doppelt ausgeführt werden, vor allem bei den Schotten. Es steigert den Abfluss der Waren. Dies gilt aber in erster Linie an Nadelöhren, also dort, wo viele Waren zusammenkommen. Im Hinterland oder von Sackgassen aus Produktionsbetrieben ist ein zweiter Weg nicht sinnvoll. Hier sollte man auch überlegen ob eine dichte Anordnung der Fahnen ratsam ist. 

Vom Weg zur Straße

Siedler Weg zur Strasse ausgebautDer Ausbau vom Weg zur Straße findet automatisch statt, und zwar genau dann, wenn kontinuierlich mindestens 50 Waren zu transportieren waren, der Träger also 50 mal von Fahne zu Fahne gegangen ist 25 in die eine und 25 in die andere Richtung zählt hierbei nicht. Das hört sich erstmal viel an, geschieht aber schneller als man meint. Hat nun also der Träger 50 mal jeweils beide Fahnen erreicht wird er wohl bei der Siedlergewerkschaft um bessere Arbeitsbedingungen bitten. Der Weg wird ausgebaut und entweder wird ein zweiter Träger dazu gestellt (Ägypter), oder ein Ochse wird mit auf den Weg gestellt wenn verfügbar (Bajuwaren).

Damit verdoppelt sich natürlich die Transportgeschwindigkeit der Waren, da nicht mehr nur eine Ware sondern gleich zwei transportiert werden können. Dieser Vorteil gilt aber nur dann wenn es nicht zu einem Warenstau an Fahne kommt, welcher einen der beiden Träger ausbremst und natürlich auch nur wenn es auch wirklich immer zwei Waren gleichzeitig zu transportieren gibt. Auch deshalb ist der doppelte Wegbau sinnvoll.

 Die Schotten gehen leer aus. Sie können ihr Wegenetz nicht zu gepflasterten Straßen ausbauen. Damit können sie auch keine zweite Einheit Träger hinzufügen und stehen somit in der Transportgeschwindigkeit hinten an. 

Ein sinnvolles Wegesystem planen

Wie im vorherigen Kapitel bereits beschrieben kann durch gepflasterte Straßen die Transportgeschwindigkeit bei den Bajuwaren und Ägyptern verdoppelt werden. Das gilt aber nur dann, wenn am Zufluss stets zwei Waren angeliefert werden können und am Abfluss zwei Waren abtransportiert werden können. Kommen am Zufluss nicht zwei Waren an, verringert sich die Transportgeschwindigkeit wieder auf minimal 100%. Können am Abfluss nicht zwei Waren gleichzeitig abtransportiert werden, entsteht über kurz oder lang ein Warenstau welcher wieder mindestens einen Träger ausbremst und die maximale Geschwindigkeit von 200% wieder auf normale 100% drosselt.

Deshalb sollten Transportwege mit hohem Warenaufkommen immer doppelt ausgeführt werden.

Siedler Wegbau doppelte Wegführung


Die Bedeutung der Fahne in Die Siedler

Jede Fahne ist ein Kreuzungspunkt an dem der Träger Waren ablegen und aufnehmen kann. Die maximale Anzahl an Waren pro Fahne ist jedoch begrenzt. Das bedeutet, dass je weniger Fahnen in meinem Wegesystem existieren, mein Transportsystem, das Wegenetz, umso weniger Waren aufnehmen kann. Werden nun von den Bergwerken, der Nahrungsproduktion oder woher auch immer mehr Waren produziert und transportiert die das System verkraftet, wird es notwendigerweise kollabieren. Die Folge ist die Meldung Warenstau an Fahne, welche stets als erstes natürlich am Nadelöhr auftritt, sich aber auf die ganze Siedlung ausweiten kann (Rückstau) wenn man nicht handelt oder es nicht ein temporäres Problem ist (massenhaft Bergwerke abgerissen und die Rückläufer an Nahrung versperren die Straße, gezielte Umlagerung von Waren etc.).

Deshalb ist es wichtig im Wegesystem von Siedler so viele Fahnen wie möglich zu setzen. Das gilt aber nicht immer. Die Fahne erhöht zwar die Aufnahmekapazität des Transportweges und damit der Siedlung insgesamt, sie verlangsamt aber den Warentransport. Eine Ware, die von Fahne zu Fahne immer wieder abgelegt und aufgenommen werden muss, erzeugt zusätzliche Wege für den Träger und zusätzliche Zeit die für den Transport nötig ist. Deshalb ist es sinnvoll Sackgassen, an denen nur ein produzierendes Gewerbe arbeitet, nicht in vollem Umfang mit Fahnen auszustatten, da so die produzierte Ware schneller am ersten Kreuzungspunkt (Fahne) und somit im Wegesystem letztendlich beim Empfänger ankommt. Gerade bei etwas entfernt liegenden Bauernhöfen die ohnehin häufig einen überschaubaren EPM aufweisen reicht die Straße ohne zusätzliche Fahnen.

Die Warenstapel an Fahnen

Die Menge an Rohstoffen, die an einer Fahne abgelegt werden können, ist begrenzt. Ist die Fahne bereits mit zu vielen Waren belegt wird der Träger seine Arbeit einstellen und warten bis wieder Platz ist und das Problem wird im worst case nach hinten durch das ganze Wegesystem durchgereicht. Damit ist der maximale Warenstapel an einer Fahne natürlich ein maßgeblicher Faktor für die Belastbarkeit der gesamten Siedlung. In Aufbruch der Kulturen haben die einzelnen Völker die selben Maximalwerte, nämlich 12 (bzw. 11+1 um genau zu sein). Es können immer maximal 11 Waren gleichzeitig an einer Fahne abgelegt werden, allerdings immer nur maximal 3 unterschiedliche Arten von Waren.

 Es kann durchaus vorkommen dass Waren mit niedriger Transportpriorität Fahnen verstopfen. Hier sollte man dann zum Abfluss der Waren die Transportpriorität umstellen bis das Problem behoben ist. 

Siedler Wegnetz Fahne


Die Träger und der Warentransport

Ägypter trägt eine ZiegeWird eine neue Verbindung zwischen zwei Fahnen erstellt, also ein Weg gebaut, wird er sofort von einem Siedler aus dem nächstgelegenen Lager oder dem Haupthaus besetzt. Er stellt sich pflichtbewusst in die Mitte des Weges. Nicht wissend an welcher Fahne die erste Ware für einen Transport abgelegt wird ist das auch ziemlich klug. Wird nun an eine der beiden Fahnen eine Ware abgelegt wird er losmarschieren, die Ware aufnehmen, sich zur anderen Fahne bewegen, die Ware dort ablegen und sich wieder in die Mitte beider Fahnen stellen. (Gängige) Ausnahme ist lediglich wenn er direkt an der Fahne eine andere Ware in die andere Richtung transportieren kann, denn dann wird er genau das tun.

Dieser Transport kostet natürlich Zeit und die wird in Aufbruch der Kulturen bei den unterschiedlichen Völkern auch noch variabel. Es gibt zwei Faktoren die den Zeitaufwand für den Warentransport beeinflussen:

  • Das Terrain für den Wegbau
    Gerade in Siedler – Aufbruch der Kulturen, welches komplett in 3D ist, ist natürlich auffällig dass das Gelände für den Siedler nicht eben ist, sondern Höhen und Tiefen hat. Wie im echten Leben führen Anstiege oder Abstiege dazu dass die Träger nicht mit der normalen Geschwindigkeit laufen können, wodurch sich der Warentransport verlangsamt. Deshalb sollte der Weg wenn möglich immer möglichst flach gewählt sein – natürlich nur wenn dies keinen großen Umweg bedeutet. Gerade rot angezeigte Wege kosten schnell das doppelte an Zeit (bergauf).
  • Die Art des Weges
    Bajuwaren und Ägypter sind in der Lage Wege zu pflastern. Dies geschieht auf stark genutzten Wegen automatisch und ohne Mehrkosten. Auf gepflasterten Wegen bewegen sich die Siedler zwar genauso schnell wie auf ungepflasterten, allerdings können die Bajuwaren dort dem Träger einen Ochsen beistellen oder die Ägypter einen zweiten Träger. Damit verdoppelt sich die Transportgeschwindigket (auf alle Waren im System bezogen).
 Auf den Ausbau der Straßen hat der Spieler keinen Einfluss. Das Spiel entscheidet aufgrund des Transportaufkommens automatisch welche Straßen ausgebaut werden und welchen ein zusätzlicher Transporteur (Ochse / Träger) zugestellt werden. 

Die Schiffe & das Floss im Wegesystem

Im besten Fall kann man auf die Schifffahrt ganz verzichten, aber der beste Fall tritt selten ein. Immerhin funktioniert die Schifffahrt problemlos in Siedler – Aufbruch der Kulturen. Die Schifffahrt wie auch der Transport via Floss ist aber mitunter ein empfindliches Nadelöhr und belastet das Wegesystem sowie die daran hängende Wirtschaft. Das liegt vor allem daran dass die Wege über das Wasser entsprechend lang sein können, ohne dass sie gleichzeitig durch Fahnen entlastet werden können. Hinzu kommt dass die Schiffe der Völker auch noch unterschiedlich schnell sind. Vor allem die Bajuwaren sind hier klar benachteiligt. Immerhin transportiert ein Schiff deutlich mehr als eine Ware. Wenn möglich sind Wasserwege doppelt oder gar dreifach auszuführen um die langen Wege etwas zu kompensieren.

Für die Schiffe gilt das allerdings nicht, da es schlicht nicht möglich ist einer Boje mehr als ein Schiff zu betreiben. Hier kann man allerdings davon profitieren dass das Schiff bis zu 12 Waren transportieren kann bei maximal drei unterschiedlichen Waren. Das Schiff ist somit praktisch eine mobile Fahne.

Siedler Floss


Das Lagerwesen in Siedler AdK

Lager sind ein wichtiges Instrument in jedem Wegebau-Siedler, hier macht auch Aufbruch der Kulturen keine Ausnahme. Durch das Lager kann man sein Wegesystem sehr stark entlasten, da dort alles eingelagert wird, das zum Zeitpunkt der Produktion nicht nicht benötigt wird. Baut man keine Lager, so werden alle Waren automatisch ins Haupthaus transportiert und das Wegenetz mitunter über die gesamte Siedlung unnötig belastet.

Deshalb gilt: Lager bauen, wo immer Waren produziert werden!

  • Holzindustrie
  • Schwerindustrie
  • Nahrungsindustrie

Eine Ausnahme bilden die Bergwerke. Hier ist ein Lager nicht sinnvoll, da die Mineralien und Erze lieber direkt in die Nähe der Verbraucher transportiert werden sollten, also zur Schwerindustrie bzw. das Salz zur Nahrungsindustrie. Die Ausnahme der Ausnahme ist hier höchstens das Granitbergwerk, dessen geförderte Steine sehr gut direkt in einem nahen Lager aufgehoben sind.

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