Denn für Aufbruch der Kulturen hat man sich an mehreren Siedler-Versionen bedient und eingebaut was sinnvoll erscheint. Außerdem sind einige ganz neue Funktionen hinzu gekommen bzw. haben das Gameplay verändert. Im Folgenden nun einige Tipps und Hinweise die vor allem an Umsteiger gerichtet sind – mit Siedler an sich also schon vertraut sind.

Der Geologe in Aufbruch der Kulturen

Siedler Aufbruch der Kulturen - GeologeSiedler Aufbruch der Kulturen Geologe BajuwareWar es bei vorherigen Versionen noch so, dass man den Geologen direkt aus dem Haupthaus oder dem Lager zu einer Fahne in der Nähe des Berges schicken konnte, so muss man nun direkt 2 Bretter bereithalten, außerdem benötigt man einen Bauplatz für seine Unterkunft (Kleines Haus). Natürlich benötigt der Geologe auch wieder ein Werkzeug – das Universalwerkzeug (siehe Monotonie des Schlossers).

In Aufbruch der Kulturen arbeitet der Geologe aus seinem Zelt heraus, für das ein kleiner Bauplatz benötigt wird. Er sucht dann automatisch in der Nähe seiner Unterkunft im Berg nach Rohstoffen. Deshalb ist natürlich das Zelt des Geologen in Bergnähe zu platzieren, denn das mit der Nähe ist wörtlich zu nehmen. Der Geologe in Aufbruch der Kulturen hat einen deutlich kleineren Aktionsradius als man das von anderen Siedler Versionen gewohnt ist.


Die Monotonie des Schlossers

Schlosser Siedler Aufbruch der KulturenGetreu dem Motto: Wenn Du nur einen Hammer hast ist jedes Problem ein Nagel

War es in vielen Siedler Versionen so dass die Werkzeugschmiede sehr vielseitig unzählige verschiedene Werkzeuge produzieren konnte, die allesamt genau einem Zweck und für einen Beruf dienten, wurde das Spiel hier enorm vereinfacht, da Siedler – Aufbruch der Kulturen nur ein einziges Universalwerkzeug kennt und der Schlosser folgerichtig auch nur dieses eine Werkzeug produziert, auf das alle Berufe zurückgreifen. Die einzige Ausnahme bilden hier die Soldaten, aber das ist ja auch schon immer so gewesen.

Darüber hinaus ist festzuhalten dass es keine Planierer mehr gibt die ein Universalwerkzeug gebrauchen könnten. Das elendig lange Planieren für den Bauernhof gehört also der Vergangenheit an. Und für den Bauarbeiter muss der Schlosser auch keinen extra Hammer bereitstellen.


Das einmalige Berufsleben des Siedlers

In allen anderen Siedler Versionen ist es so, dass wenn sich ein Siedler erstmal ein Werkzeug geschnappt hat, er dieses ein Leben lang behält. Wird der Siedler nicht gebraucht, steht er einfach in der Gegend herum oder geht in sein Haupthaus / Lager, je nach Version. Dabei klammerte er sich an sein Werkzeug und war für den nächsten Einsatz bereit.

Bei Aufbruch der Kulturen ist das vollkommen anders. Gibt man z.B. den Bauauftrag für eine Bäckerei benötigt man in jedem Fall auch ein Werkzeug, da sonst kein Siedler als Bäcker ausrücken kann. Reißt man die Bäckerei wieder ab, läuft der Bäcker zurück in das Haupthaus und verschwindet auf ewig, das Werkzeug lässt er pflichtbewusst zurück für den nächsten Siedler. Aber: Durch dieses geänderte Verhalten kann man sehr schnell in einen Engpass geraten wenn die Siedlung schneller wächst als der Schlosser Werkzeug produzieren kann, da plötzlich kein Werkzeug mehr frei ist um neue Bauaufträge abzuarbeiten oder das ersehnte Kohlebergwerk nicht die Arbeit aufnehmen kann. Hier hilft dann nur Gebäude einzureißen um wieder freies Werkzeug zu generieren. In der Statistik oben rechts wird genau angezeigt wie viele Werkzeuge noch frei sind oder noch benötigt werden. Doch auch da gibt es einen Hinkefuß: Wer glaubt er könne einfach ein altes Bergwerk abreißen läuft hier Gefahr dass das freigewordene Werkzeug vom Fischer oder dem Jäger geschnappt wird.


Gleiches Gebäude, andere Rohstoffe

Wer sich wundert warum der bajuwarische Jäger kein Fleisch produziert sollte genauer hinschauen: Anders als bei allen anderen Siedler-Versionen übernehmen die gleichen Gebäude mitunter unterschiedliche Aufgaben, so produziert der bajuwarische Jäger Leder statt Fleisch. Die Minen gehen leer aus. Wo wir dabei sind: Wasser hilft der Schweinerey auch nicht weiter. Sie benötigt Bier und die Münzprägerei hätte gerne Gold und Baumstämme während die Ochsenzucht gleich ganz auf Getreide verzichtet. Es lohnt sich also für Umsteiger sich unbedingt mit den Waren- und Produktionsketten auseinander zu setzen.


Die Abwertung des Katapultes

Katapult in Aufbruch der KulturenIn Siedler 2 – Die nächste Generation ist das Katapult richtig eingesetzt eine echte Waffe, siehe hierzu der Artikel: Siedler 2 DnG Tipps für das Katapult. In Aufbruch der Kulturen hat man hier allerdings abgerüstet. Das Katapult greift ausschließlich und automatisch die Gebäude an – Soldaten bleiben verschont.

Dennoch versteht der Computer den Bau eines Katapults in Grenznähe als direkte Kriegserklärung und wird ziemlich sicher intervenieren wenn er sich stark genug fühlt. Um einen Wachturm oder eine Burg einzureißen ist ein einzelnes Katapult ohnehin kaum zu in der Lage, weshalb man direkt mehrere bauen sollte. Außerdem sollte natürlich der kontinuierliche und zeitnahe Nachschub an Steinen gewährleistet sein um mit dem Katapult in Siedler – Aufbruch der Kulturen wirklich erfolgreich im Angriff zu sein.


2 Waffentypen und Fernkämpfer greifen Türme an

Level 3 Soldat - Siedler AdKSiedler 1 sowie Siedler 2 als auch das Remake Die nächste Generation kannten nur einen Waffentyp: Den Schwertkämpfer. Für Aufbruch der Kulturen stehen nun völkerspezifische Nah- und Fernkämpfer zur Verfügung. Die Gewichtung der Produktion hängt in der Praxis vor allem von den zur Verfügung stehenden Rohstoffen ab.

Da das Kampfsystem anders funktioniert als in anderen Siedler Teilen mit Bogenschützen / Fernkämpfern kann man in Aufbruch der Kulturen auch ausschließlich mit Fernkämpfern Türme angreifen und auch erfolgreich erobern. Dennoch sind sie eine Kriegserklärung. Gegner mit denen nicht zu spaßen ist, und darunter zählt auch der Computer, quittieren ein neu gebautes Katapult gerne mal mit einem kontinuierlichen Angriff auf umliegende Wachgebäude bis die Bedrohung gebannt ist.


Die Götter und die Opfergaben

Nicht nur dass man für die Story der Kampagne kräftig nach Siedler 3 und dem Götterkampf geschielt hat, auch die damit einhergehenden Opfergaben der fleißigen Untertanen haben Einzug ins klassische Wegebau-Siedler erhalten. In Aufbruch der Kulturen können den Göttern verschiedene Opfer dargebracht werden die einem wirtschaftliche oder militärische Vorteile verschaffen. Die Kampagne wartet hierbei noch mit speziellen Opfergaben und Tempeln auf.

Das kann im späteren Spielverlauf der Kampagne aber auch irgendwann wirklich langweilig werden wenn zum x-ten Mal 15 Waren von irgendwas für irgendwas gegen irgendwas im Tempel „getauscht“ bzw. als Opfer gebracht werden muss.


Die Siedler haben Schwimmen gelernt

Wegebau-Siedlerspieler kennen das Problem: Es gibt nur eine mögliche Route und die führt über das Wasser. Um Bauarbeiter dahin zu bringen benötigt es aber eine zweite Route. Aufbruch der Kulturen hat dieses Problem gelöst, weil alle Siedler Schwimmer geworden sind.

Siedler AdK Schwimmen

Bauarbeiter, Bergarbeiter, Getreidefarmer – sie alle schwimmen (in voller Montur) einfach durchs Wasser zu ihrem Ziel. Natürlich sind auch wieder die Flöße mit von der Partie um Waren über das Wasser zu transportieren, es benötigt jedoch keinen Bootsbauer mehr.


Angegriffene Türme einreißen, Angriffe abbrechen

War es in vorherigen Versionen noch so dass gerade angegriffene Türme eben nicht abgerissen werden konnten, kann man sich die neu geschaffene Möglichkeit zu seinem Vorteil nutzen. Allerdings: Der Computer kann das auch und macht auch Gebrauch davon, gerade dann wenn es nützlich ist. Das ist z.B. der Fall wenn zwei Siedlungen durch das Meer getrennt sind und man sich so gerade an ein Gebäude des Gegners für einen Angriff anpirschen kann – nicht selten wird der Spielverderber es beim ersten Angriff einreißen und man steht dumm da mit seinem Talent.

Außerdem neu ist die Möglichkeit einen Angriff auch wieder abzubrechen womit das indirekte Kampfgetümmel doch wieder so etwas wie einen manuellen Eingriff ermöglicht. Allerdings: Beim Abbruch eines Angriffs lässt die Spielmechanik 30 Sekunden verstreichen bis diese Information auch zu den Soldaten vorgedrungen ist. In diesen 30 Sekunden kämpfen sie noch fleißig weiter. Nur um mal zu schauen wie der Gegner so reagiert ist das aber ideal wenngleich man abwägen soll wann man ihn aufzuscheuchen gedenkt, denn angetan wird er davon nicht sein.


Die Exklusivität der Rohstoffe

Ägypter trägt eine ZiegeAuch bei recht exzessiver Spielweise kommt man kaum über ein paar Hundert Einheiten eines Rohstoffs hinaus. Gerade auch bei Baumaterialien zählt das einzelne Holz bzw. der einzelne Stein. Man überlegt zweimal ob und wo man was hinbaut, gerade aufgrund des Steins. Rohstoffe sind nicht mehr nur einfach in Mengen vorhanden und müssen nur möglichst geschickt abgebaut werden: Die Siedler – Aufbruch der Kulturen gelingt es die Rohstoffe selbst zu einem strategischen Element ins Gameplay einfließen zu lassen ohne dass man aber gleichzeitig das Gefühl eine Mangelwirtschaft hätte. Es ist genug da, aber man muss es dennoch sorgsam einsetzen.


Frei individuelle, spielbare Völker bzw. Kulturen und eine gute KI

Siedler Völker in Aufbruch der KulturenErstmals im Wegebau-Siedler können unterschiedliche Völker gespielt werden, die auch individuelle Bedürfnisse und Produktionen haben. Anders als man das bei Siedler 3 oder vier kennt gehen die Unterschiede wirklich ins Eingemachte. Die Ägypter z.B. kennen überhaupt keine Sägewerke, dafür können Sie Stein bzw. Lehmziegel ohne natürliche Begrenzung herstellen. Die Bajuwaren sind ein ausgeglichenes Volk und die Schotten kämpferisch stark. Wo wir bei Stärke sind:

Aufbruch der Kulturen hat eine starke KI

Als Siedler Spieler ist man das gewöhnt dass der Computerspieler nicht unbedingt die intelligentesten Entscheidungen trifft, oder vom Ersteller der Mission in hohem Maße übervorteilt wird damit der Computer überhaupt eine Chance hat. Bei Aufbruch der Kulturen ist das ein wenig anders, die KI agiert im Rahmen ihrer Möglichkeiten klug was die Entwicklung ihrer Siedlung und die Führung militärischer Scharmützel angeht.

Es macht auch nach unzähligen Stunden noch Spaß gegen den Computer anzutreten – nach dem eingestampften Multiplayer-Modus und den aus unerfindlichen Gründen fehlenden LAN Modus bleibt einem aber auch nichts anderes übrig.


Der Speiseplan des Bergwerkers

Wesentliche Änderungen gibt es auch in den Bergwerken. Der Bergarbeiter fördert in Aufbruch der Kulturen nämlich deutlich berechenbarer, was aufwändige Berechnungen des Spielers unnötig macht. Hat er Nahrung und geht in den Berg wird er mit seinem Rohstoff auch wieder hervorkommen. Kann er dies nicht weil die Ressourcen erschöpft sind stellt er die Arbeit ein und verbraucht auch keine Nahrung mehr.

Gleichzeitig ist der Speiseplan der Bergwerker aufwändiger geworden. Nicht jeder Bergwerker ist mit jeder Ware einverstanden, auch nicht zu schlechteren Konditionen. Bekommt er nicht seine favorisierte Nahrung, und das können gleich zwei verschiedene Arten sein, ist er gar nicht zur Arbeit zu bewegen. Außerdem benötigen manche Bergwerke gleich mehrfach die selbe Nahrung um zu schürfen, am Beispiel der Edelsteinmine: Der Bergarbeiter bequemt sich erst dann in den Berg wenn mindestens 4x Fisch im Gebäude ist. All dies erhöht die strategischen Anforderungen an den Spieler.

Abschließend sei noch erwähnt dass abgerissene Bergwerke ihre nicht verbrauchte Nahrung wieder zur Verfügung stellen – zu 100%. Auch wenn man die Arbeit pausieren lässt räumt er artig seinen Kühlschrank.

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