1. Besonderheiten des Computergegners / KI
  2. Ägypter Rush bei 0 PT
  3. Paramilitärische Einheiten auf Random
  4. Das Verhältnis Bogenschützen zu Speerkämpfer
  5. Scheinangriff
  6. Der Nadelstich Angriff
  7. Der direkte Angriff

Dieser Artikel baut insbesondere auf den Artikel Siedler III Militär und Siedler III Aufbau auf – sie sollten also verinnerlicht sein, wenn man sich diesen Artikel durchliest.

Auch beim Angriff ist es natürlich notwendig, möglichst genau über den Gegner bescheid zu wissen um seine Stärken möglichst umgehen zu können, und an seinen Schwächen anzugreifen. In all den Jahren Siedler 3 hat es praktisch noch nie die perfekte Siedlung gegeben. Irgendwo kann man immer ansetzen um den Gegner zu schwächen oder sogar direkt zu zerstören. Geschick und fortune entscheiden darüber, ob das Spiel schnell vorbei ist, oder sich die eine oder andere Stunde hinzieht, weil man sich lange in einer Pattsituation befindet und auf den Fehler des Gegners warten muss möglichst ohne selbst einen zu begehen.

Wie auch im Artikel zur Verteidigung in Siedler III bezieht sich dieser Artikel vor allem auf das Multiplayer-Spiel gegen menschliche Gegner. In diesem Artikel wird auch intensiv auf das Auskundschaften des Gegners eingegangen. Deshalb sparen wir uns das hier, obwohl es im Spiel nicht zu vernachlässigen ist!


Besonderheiten des Computergegner KI

Der Computergegner handelt immer nach festen Kriterien, weshalb ein Match gegen ihn, sofern er keine Übermacht hat, erfolgreich sein wird, wenn man sich seine logischen Schwächen ausguckt und entsprechend handelt. In ein paar Dingen ist er eindeutig im Vorteil:

  • Der Computer braucht nicht spionieren Auch wenn die KI ständig Spione über die Karte schickt: Technisch ist das überhaupt nicht nötig. Der Computer weiß besser als man selbst wie die Kräfteverhältnisse sind und wo man seine Türme gebaut hat. Man sollte sich im Hinterkopf behalten dass auch der entfernte Turm an dem nur ein Schwertkämpfer auf die Bestzung wartet, dem Computer direkt bekannt ist und auch direkt angegriffen wird, wenn er sich überlegen fühlt.
  • Der Computer erkennt feindliche Einheiten sofort Es hilft nichts Diebe oder Spione in die Siedlung zu schicken und irgendwo nett zu verstecken. Sobald man mit einem Spion / Dieb das Gebiet des Computergegners betritt wird er Kenntnis davon haben, und einen Soldaten zur Beseitigung des Problems losschicken. Gleiches gilt natürlich auch für Pioniere, Geologen und leider auch für Priester.
  • Der Computer weiß wo welche Rohstoffe sind Zwar schickt er fleißig Geologen in den Berg, und häufig genug viel zu viele, doch dies ist nur eine nette Verwirrung des Spielers bzw. soll darüber hinwegtäuschen, dass der Computer auch ohne Geologen genau weiß wo Rohstoffe sind. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil er genau weiß wohin er sich auszubreiten hat.
  • Der Computer ist im Rohstoff-Vorteil In vielen Missionen hat der Computer zu Beginn mehr Rohstoffe als man selbst. Damit soll versucht werden die logischen Schwächen und mangelnde Intelligenz des Computers ein wenig zu kompensieren. Auf Karten, auf denen ohnehin wenig Rohstoffe vorhanden sind, kann es da schon mal früh sehr eng werden.
 Der Computer kennt die Karte exakt, weiß wo er Rohstoffe findet und ist über alle Schritte des Spielers genau informiert. Das sollte man im Hinterkopf behalten, da ein Täuschungsmanöver schnell nach hinten losgehen kann 

Der Klassiker: Ägypter Rush bei 0PT

Die Ägypter sind in Siedler III das Volk schlechthin um einen frühzeitigen Angriff zu starten. Deshalb sind sie besonders in Multiplayer-Partien mit einer Peace-Time (PT) von 0 sehr beliebt.

  1. Beim Start ist es wichtig zu schauen, ob es sich um eine flache, oder um eine hügelige Karte handelt. Wenn alle Gebäude direkt baubar und nicht groß planiert werden muss, reichen die Planierer des Anfangs für die gesamte Spielzeit aus und der Anteil der Planierer kann stark herunter gesetzt werden bzw. es kann auf die weitere Produktion von Schaufeln verzichtet werden.
  2. Wer den Gegner im Blick hat, verschafft sich Vorteile. Bei den Ägyptern heißt das: Spione.
  3. Die Getreidefarm hat eine lange Vorlaufzeit. Deshalb wird gerne auf sie verzichtet und statt dessen mehr Fischer hochgezogen. Reicht der Erstschlag allerdings nicht zum Sieg, gerät man sehr schnell ins Hintertreffen.
 Wie man in den Baukosten sehen kann, benötigen die Gebäude der Ägypter häufig den einen Stein zu viel (8*x+1), sodass nachgeliefert werden muss. Hat man zu viele Bauaufträge, bleibt wohl möglich die Baustelle erstmal unfertig. Deshalb sollte man immer ein Auge auf die Bauarbeiter haben. 

Um die Gebäude des Gegners schnell einzunehmen, empfiehlt sich die Produktion von Schwertern und Speeren.


Paramilitärische Einheiten auf Random

Siedler 3: Waren stehlen mit dem DiebIm Grunde gilt dieser Absatz für alle Karten, allerdings wirkt er sich auf Random oder anderen rohstoffarmen Karten am besten aus. Auf Metzel-Maps kommt man eher nicht in die Verlegenheit an Rohstoffmangel zu leiden, oder überhaupt Zeit dafür zu haben, aber: Parlamilitärische Einheiten wie insbesonderem der Spion kann in Funktion seines Zweitjobs als Dieb sehr sinnvolle Dienste leisten – vor allem gegen den Computergegner.

Waren stehlen – Der stille Angriff mit dem Dieb

Befinden sich Minen, eine Eisen- oder Goldproduktion oder wohl möglich direkt eine Kaserne in direkter Nähe zur Grenze, sollte man einige Diebe dort positionieren, und kontinuierlich den Auftrag geben die Waren des Gegners zu stehlen. Dieser stille aber kontinuierliche Angriff schwächt zum einen den Gegner, und stärkt zum anderen die eigene Position. Besonders gegen den Computer ist dies ratsam, da dieser sofort von den Dieben ablässt, sobald sie sein Land wieder verlassen haben. Wer direkt mit einem Dutzend Dieben am Berg oder in die Schwerindustrie einfällt, kann sich schnell Mengen an Rohstoffen ergaunern, die der Gegner mühsam gefördert oder produziert hat. Auf Karten mit wenig Rohstoffen kann dies bereits den Sieg bedeuten.

Auch Bauaufträge können so bearbeitet werden. Vor allem z.B. den Bau des dringend benötigten Steinmetzes durch Diebstahl der Baumaterialien immer wieder zu verzögern, schafft einem mitunter enorme Vorteile. Der Computer lässt von den Dieben schnell ab, wenn diese wieder im eigenen Land sind.

Die Wunder der Priester sinnvoll einsetzen

Mit den Wundern der Priester kann man wunderbar die Wirtschaft des Gegners nachhaltig schwächen. Läuft die eigene Produktion normal weiter, ist jede weitere Spielminute ein Gewinn und macht den eigenen Sieg wahrscheinlicher. Ob man nun Anbauland der Getreidefarm zur Wüste macht, den Sumpf austrocknet oder die Rohstoffe aus den Bergen zieht, ist natürlich vom Volk und nicht zuletzt dem verfügbaren Mana abhängig. In frühen Phasen eignen sich unsichtbare Wunder wie die Schwindenden Schätze der Römer natürlich am besten. Der Spieler bemerkt seinen Nachteil nämlich zunächst gar nicht.


Das Verhältnis von Bogenschützen zu Speerkämpfern

Bogenschützen sind die Einheit schlechthin in Siedler 3, und das kommt nicht von ungefähr. Treten Bogenschützen in der Masse auf, sind sie schwer zu schlagen. Viele konzentrieren sich allerdings ausschließlich auf Bogenschützen, und das ist ein Fehler, wenn der Gegner ca. 20-30% Speerkämpfer unter die Bogenschützen mischt. Dann nämlich ist man unterlegen, auch wenn man die gleichen Truppenzahl und eine höhere Kampfkraft hat.

Das liegt daran, dass der Speerkämpfer in erster und zweiter Reihe die Armada von Bogenschützen bearbeiten kann. Diese können dann durch nachrückende Truppen weder vernünftig den Rückzug antreten, noch im direkten Duell etwas gegen den Speerkämpfer ausrichten. Damit gewinnt der, der den Speerkämpfer in Siedler 3 sinnvoll für sich zu nutzen weiß.

 Die immer wieder umgehende Ansicht, dass der Speerkämpfer mehr Hitpoints hätte, ist eine Fehleinschätzung. Mehr dazu unter Siedler 3 Militär -> Hitpoints

Der Scheinangriff in Siedler III

Im Grunde gibt es mehrere Arten von Scheinangriffen, und es muss klar unterschieden werden ob der Computer, oder ein menschlicher Gegner getäuscht werden soll. Der Computer lässt sich meistens sehr viel besser täuschen.

  • Scheinangriff auf einen Turm
    Zunächst muss man wissen, dass der Computer bei einem Angriff alle Truppen aus der näheren Umgebung zu dem Turm schickt, der angegriffen wird, um diesen zu verteidigen. Hat man ihn zu schnell eingenommen, positionieren sie sich neu. Aber währenddessen laufen sie zu dem Turm. Hier startet man nun einen Scheinangriff mit ein paar Truppen, um z.B. die Verteidigung von einem anderen Turm abzuziehen, der wichtige Produktionsstätten oder gar den Berg / die Minen schützt. Sind sie nun weit genug weg, greift man den eigentlichen Turm an. Der Computer wird versuchen den jeweils aktuellen Angriff abzuwehren, und läuft zurück zum tatsächlichen Angriffsziel. Mit einem weiteren Angriff auf einen weiteren Turm verwirrt man den Gegner nun komplett. Wenn alles glatt läuft, kann man sogar alle Türme einnehmen, da der Computer mehr damit beschäftigt ist zwischen den Türmen hin und her zu laufen, statt zu kämpfen.
  • Scheinangriff mit Kriegsmaschinen
    Der Computer wird, sobald eine Kriegsmaschine in seinem eigenen Land gesichtet wurde, direkt versuchen diese zu eliminieren. Das kann man sich gut zu Nutze machen, in dem man die Kriegsmaschine mit einem Dutzend Bogenschützen in Richtung des Gegners schickt. Die Kriegsmaschine lässt man immer nur soweit ins Land, dass sie nur kurz über der Grenze ist. Die Bogenschützen sind dahinter zu positionieren und sorgen dafür, dass die Truppen, die eigentlich die Kriegsmaschine zerstören sollen, ins offene Messer laufen.

Gegen den Menschen sind Scheinangriffe schon schwieriger, denn häufig bemerkt er die Falle. Ein menschlicher Spieler erwartet einen Angriff immer aus der Richtung, wo der Gegner siedelt. Fasst man seine Truppen an einem anderen Ort zusammen, und setzt den Nadelstich von der eigenen Siedlung ausgehend, kann man dennoch hinterrücks für Aufruhr sorgen.

 Scheinangriffe eignen sich ideal, um Nadelstiche zu setzen. 

Die Nadelstich-Taktik

Ein häufiger Fehler liegt darin zu glauben, man müssen den Gegner direkt überrennen oder möglicht viel Land zerstören. In der Folge läuft der unbedarfte Spieler in die Siedlung des Gegners, nimmt vielleicht auch viel ein, aber zerstört die wichtigen Produktionen des Gegners nicht, sondern nur Bereiche, in denen er sich schon mal ausgebreitet hat. Wenn man keine Übermacht hat, mit der man den Gegner direkt überlaufen kann, empfielt es sich gezielt Nadelstiche zu setzen, um die Wirtschaft des Gegners zu schwächen. Weiter oben wurde auf die paramilitärischen Einheiten eingegangen, die sich ganz hervorragend dafür eignen. Aber natürlich

 Wer Nadelstiche setzen will, muss wissen wo er zustechen muss. Dafür ist eine ausgeprägte Spionage wichtig. 

Gute Angriffspunkte sind, natürlich immer nur dann wenn der Punkt auch ohne hohen Einsatz einzunehmen ist:

  • Der Berg und die Rohstoffe
  • Die Schwerindustrie
  • Wohnraum

Gerade der Wohnraum wird sehr oft nicht ausreichend geschützt. Aber wenn zu wenig Wohnraum vorhanden ist, geht nur noch wenig bis gar nichts mehr.

Kntinuierliche Nadelstiche werden dem Gegner zusetzen. Erreicht man, dass die eigene Siedlung verschont bleibt, verschafft man sich Vorteile, die auf lange Sicht den Sieg bedeuten können.


Der direkte Angriff und die Komplettzerstörung

Gerade im Multiplayer gehört der direkte Angriff mit praktisch allem was man hat zum Standard. Hierfür sollte man sich aber natürlich nur entscheiden wenn man glaubt den Gegner auch überrollen zu können. Wenn es knapp wird, sollte man sich auf wichtige Produktionen stürzen, um diese zu zerstören.

Besonderes Augenmerk sollte man auf die Kaserne und die Goldvorräte richten. Einfach einzunehmende Goldvorräte lassen die eigene Kampfkraft noch mal sprunghaft ansteigen und machen dem Gegner das Leben noch schwerer. An der Kaserne / den Kasernen sollten ausreichend Bogenschützen positioniert werden, um jeden Rekruten direkt zu zerstören. Doch Vorsicht: Ein erfahrener Spieler wird die Kasernen außer Betrieb setzen, und hat weitere an einem anderen Ort der Siedlung, um dort für den Rückschlag zu produzieren. Dem kann man am besten entgegenwirken, indem man die Wohnsituation seines Landes dramatisch ändert.

 Der direkte Angriff ist besonders als Erstschlag effektiv, wenn man selbst über 100% Kampfkraft hat. In dem man den Gegner in sein Land drückt, verschafft man sich hierüber Vorteile im Kampf. 

 

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